25.09.2021 HiGA-Vereinssternwarte in Lechstedt: Der erste Abschnitt

HiGA-Vereinssternwarte in Lechstedt:



 Der erste Abschnitt ist (fast) geschafft!

Liebe Sternfreundinnen und Sternfreunde,


kurz vor dem zehnten Geburtstag der Hildesheimer Gesellschaft für Astronomie e. V. können wir stolz vermelden, dass unser Verein nun im Besitz einer eigenen Sternwarte ist! Wenn wir auch weiterhin das Ziel einer „großen“ Sternwarte verfolgen, so hatten wir uns gemeinsam entschieden, mit dem Bau einer ersten, kleineren Sternwarte zunächst einen ersten Bauabschnitt zu wagen, um schon bald die aktive Astronomie in der HiGA besser fördern zu können. Und so hat sich auf dem Vereinsgelände in Lechstedt, Alter Kampweg 16, seit dem gerade vergangenen Sommer Entscheidendes getan: In vielen Stunden gemeinsamer Arbeit haben zahlreiche HiGAMitglieder mit tatkräftiger Unterstützung von Lechstedter Bürgern ein Sternwartengebäude errichtet und auch einen Wartungs- und Lagerraum aufgestellt. Stand heute (25.09.2021) fehlen nur noch wenige Handgriffe, um das Teleskop in der Sternwartenkuppel von der Firma Baader Planetarium, das sich bereits fast seit Gründung der HiGA in Vereinsbesitz befindet, endgültig in Betrieb zu setzen. Schon in Kürze werden wir offiziell die Einweihung unserer ersten Sternwarte feiern können; wir werden alle Vereinsmitglieder zeitnah über den Termin informieren. Die Sternwarte wird allen HiGA-Mitgliedern zur Nutzung zur Verfügung stehen, nach einer entsprechenden Einweisung soll zukünftig eigenständiges astronomisches Arbeiten dort uneingeschränkt möglich sein. Hier nun einige Bilder und Informationen zu den Installationen auf dem Gelände: Das Ende 2020 gebraucht gekaufte Kuppelgebäude der Sternwarte hat einen Durchmesser von 2,7 Metern und ist mit einem Kuppelspalt von 90cm Breite ausgerüstet. Die Kuppel ist in alle Richtungen frei drehbar.

Errichtet wurde die Kuppel auf einem massiven Betonfundament mit 3x3 Metern Grundfläche und einem Meter Tiefe – also einem massiven Betonklotz, der Vibrationen bestmöglich unterdrücken soll und dem Teleskop einen stets „ruhigen Blick“ verschafft. In der Kuppel befindet sich nun das große Teleskop der HiGA: Es ist ein Celestron C14 SchmidtCassegrain Teleskop auf einer parallaktischen Montierung „Alt 7AD“

Dieses Teleskop hat mit 35 cm Spiegeldurchmesser eine große Öffnung, so dass es sehr viel Licht sammelt und deshalb tausende Himmelsobjekte beobachtbar sein werden. Bisher sind wir über einen schnellen ersten Test noch nicht hinaus gekommen, aber bereits ein erster Blick zum Mond zeigte, dass das Teleskop auch im Hinblick auf eine sehr scharfe Abbildung sehr viel leisten kann (Handyfotos durchs Teleskop vom 15.09.2021):

Mit diesem Teleskop werden wir nicht nur die Himmelsobjekte mit eigenen Augen beobachten können, sondern auch hochaufgelöste Fotografien vom Mond, den Planeten und kleineren Nebeln und Galaxien machen können. Allerdings ist das C14 nicht optimal geeignet, um die bei Amateurastronomen sehr beliebten größeren Himmelsfelder abzulichten: Seine Brennweite ist mit 3500mm extrem groß, zu groß, um den Andromedanebel, den Orionnebel oder die Sternfelder der Milchstraße ins Bild zu bekommen. Deshalb wollen wir bereits kurzfristig noch ein spezielles Teleskop anschaffen, das besonders für diese Art der Astrofotografie geeignet ist, und das in der Lage ist, auch mit selbst mitgebrachten privaten Digitalkameras der HiGA-Mitglieder auf unkomplizierte Art und Weise schöne Sternenfotos machen zu können.


Auf einigen Bildern ist auch ein Bauzaun zu erkennen, der unser Grundstück von dem anliegenden ehemaligen Kläranlagengelände abgrenzt. Wir waren dazu verpflichtet worden, einen Zaun zu errichten, um den unbefugten Zutritt zu jenem Gelände zu unterbinden. Wir haben uns dabei bewusst gegen einen permanenten Zaun entschieden, da wir in den kommenden Jahren noch erhebliche weitere Arbeiten auf dem Gelände planen, für die ein fest installierter Zaun hinderlich sein könnte. Außerdem lässt sich ein Bauzaun gegebenenfalls wieder verkaufen, wenn wir ihn nicht mehr benötigen.

Ein weiteres Gebäude steht mittlerweile auf unserem Grundstück: Es ist ein Bürocontainer, in dem wir Ausrüstungsgegenstände aufbewahren, montieren und testen können und in dem wir auch Steuercomputer betreiben wollen. Der Container wurde ebenfalls gebraucht gekauft.

Auch Strom haben wir auf dem Gelände mittlerweile: Die Avacon hat einen entsprechenden Anschluss installiert, so dass Sternwarte und Container elektrisch versorgt werden. Weiterhin haben wir bereits zwei Verteilersteckdosen am Rand unseres Grundstücks installiert, damit auch selbst mitgebrachte Teleskope ggf. mit Energie versorgt werden können. Noch nicht fertig gestellt sind zum jetzigen Zeitpunkt zwei Beobachtungsplattformen mit 2x2 Metern Grundfläche. Das Material dazu (Betonplatten 50x50 cm und Split) wurde aber bereits angeschafft und wird kurzfristig verbaut werden.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass wir den ersten, wichtigen und großen Schritt hin zur nachhaltigen Förderung der aktiven Astronomie in der HiGA, der ja auch in unserem Vereinszweck verankert ist, bereits fast vollständig gegangen sind. Darauf können wir alle zurecht stolz sein, und es zeigt, dass die HiGA ein lebendiger Verein mit viel Engagement seiner Mitglieder ist, der auch durch die äußeren Krisen der vergangenen Zeit sein Ziel nicht aus den Augen verloren hat: Die Astronomie und die verwandten Naturwissenschaften in Hildesheim und Umgebung nachhaltig zu fördern. In diesem Sinne freuen wir uns auf viele gemeinsame Stunden mit Euch unter dem Lechstedter Sternenhimmel!


 Mit sternfreundlichen Grüßen,


Arndt Latußeck für den Vorstand und das „Sternwarten-Team“ der HiGA

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